Klingt gut: Mit dem Laptop bei Mokka oder Cappuccino im Café sitzen, sich von der lebhaften Atmosphäre inspirieren lassen und Aufträge abarbeiten. Und sich als freischaffender Kreativer, als Marketing- oder Medienexperte ein bisschen als Teil der „Digitalen Bohème“ fühlen. Im Kaffeehaus zu arbeiten kann Vorteile haben, besonders zum E-Mail-Checken, für eine kurze Inspiration oder einfach, weil es unterwegs keine Alternative gibt. Um nachhaltig gute Arbeitsergebnisse zu erzielen, kann ein Coworking Space aber effizienter sein. Hier ein kleiner Vergleich aus eigener Erfahrung:

„Haben sie WLAN?“

Viele Kaffeehäuser bieten inzwischen gratis WiFi an. Aber wie stabil ist die Verbindung? Bei einem Gemeinschaftsbüro gehört drahtloses Internet zum Grundbestandteil, ohne den es gar nicht geht. Oft wirst du in einem Coworking Office einen besseren Empfang haben, vor allem wenn du über mehrere Stunden störungsfrei arbeiten möchtest. Gerade wenn du online Grafiken bearbeitest, speicherintensive Präsentationen in deiner Dropbox ablegen möchtest und so weiter, spielt die Geschwindigkeit des WLANs eine große Rolle.

„Darf es noch etwas sein, die Dame/der Herr?“

Die besondere Atmosphäre in österreichischen Kaffeehäusern lädt zum Verweilen ein. Der Gast wird nicht gehetzt und braucht auch nicht viele Getränke zu bestellen, wenn er ein bisschen länger bleibt… Die Damen und Herrschaften, die beim kleinen Braunen die gesamte Wiener Zeitung durchlesen, sind Teil der Kaffeehauskultur. Ob der Herr Ober allerdings immer so viel Geduld mit Freelancern hat, die intensiv in die Tasten ihres Laptops tippen, sei mal dahingestellt.

Selbst wenn du willkommen bist: Es ist schon möglich, dass du dich nicht konzentrieren kannst. Denn du merkst vielleicht, dass deine Arbeit die Kaffeehaus-Atmosphäre irgendwie „stört.“ Anders verhält es sich im Coworking Space: Hier ist das produktive Arbeiten ja Hauptzweck des Ganzen. Dort arbeitest du stundenlang konzentriert oder im Austausch mit anderen, auf jeden Fall so effektiv, wie es dein Projekt erfordert.

„Könnten sie bitte ein bisschen leiser sein?“

Zum Kaffeehaus gehört die Gesprächs- und Diskussionskultur. Hier lesen die Gäste nicht nur, sondern diskutieren, erzählen, tauschen sich aus. Beim Coworking hingegen findest du die Ruhe und Konzentration, die du für deinen aktuellen Auftrag brauchst. Umgekehrt ist es im Gemeinschaftsbüro einfacher, erfolgreich Geschäfte zu tätigen, ohne andere zu stören und ohne dass andere mithören: Dort kannst du mit Kunden telefonieren und keiner wird genervt mit den Augen rollen, wenn du am Telefon über dein „Business“ sprichst.

Inspiration, Ideen und Diskussion

Kennst du das Buch „Tante Jolesch“? Der Schriftsteller Friedrich Torberg hat der Kaffeehauskultur in Wien und Prag darin ein anrührendes Denkmal gesetzt. Kauzige Intellektuelle, Lebemänner und -frauen, legendäre Oberkellner und viele Berühmtheiten der 1920er und 1930er Jahre treten dort auf. Sie führen mal inspirierende und tiefgründig-philosophische, mal urkomische und absurde Diskussionen.

So ist nachvollziehbar, wie manch große Ideen oder Romane in früheren Zeiten in Kaffeehäusern entstanden. Vermutlich wirst du aber keinen Bestseller schreiben, sondern dein Marketing- oder Grafikprojekt voranbringen wollen. Hier findest du wahrscheinlich im Coworking Space die passendere Inspiration. Denn im modernen Gemeinschaftsbüro arbeiten andere Freelancer der Digitalszene, Start-Up’s und Marketingleute. Hier kannst du Herausforderungen posten, virtuelle und reale Gespräche mit Gleichgesinnten suchen und dich und andere inspirieren.

Einfach mal ausprobieren, wie und wo du am effektivsten bist

Falls du dir noch nicht sicher bist, welche Arbeitsform dir am meisten bringt, teste es einfach mal: Arbeite jeweils einen Tag im Kaffeehaus und im Coworking Space. Durch die flexiblen Tagestickets, die du im Gemeinschaftsbüro buchen kannst, gehst du kein Risiko ein. Länger buchen (was natürlich den Preis pro Tag reduziert) kannst du immer noch, wenn das Coworking dich weiterbringt. Als „digitaler Nomade“ genießt du ja gerade diese Flexibilität: Du entscheidest, in welchem Umfeld du am erfolgreichsten arbeiten kannst.

Je nach deiner Stimmung, Tagesform, Ort, Auftragslage, Art der Kundenaufträge und abhängig von deinen Geschäftsideen. Insbesondere beim Coworking kannst du flexibel entscheiden, ob du in Ruhe an einem Projekt arbeitest, das Brainstorming mit anderen Kreativen und Digital Natives suchst oder gemeinsam mit ihnen an Lösungen arbeitest. Und guten Kaffee gibt es im Bar- oder Loungebereich des Coworking Space auch! Viel Erfolg beim Finden deines inspirierenden, produktiven Arbeitsumfeldes!